Endlich 50 !
Nun ist es geschafft und wir sind ein halbes Jahrhundert alt geworden. In diesem Jahr feiern wir unser 50 jähriges Jubeljubiläum.. Die frohe Kunde haben wir mit neuen T-Shirt und Jacken mit Vereinsaufdruck gewürdigt und damit nun auch jeder Bescheid weiß, tragen diese nun ein schönes Symbol mit einer 50 drauf.
1973 ist der Verein damals gegründet worden und er hat über viele Jahre sein Domizil am Pinnower See gehabt. Dort im See befinden sich bis heute noch die zur Ausbildung genutzten Plattformen und Orientierungsmarken. Anfang der 90er Jahre sind wir dann von dort nach Schwerin umgezogen, da die Grundstücke wie derzeit allgemein üblich, an die Alteigentümer rückübertragen wurden. So bewohnten wir nach unserem Umzug nach Schwerin, bis in die nuller Jahre unserer Vereinsdomizil auf der Krösnitz, sind auch dort von einem Gebäude in das andere gezogen. Dann wurde uns auch dort seitens der Stadt das Vereinsgebäude entzogen, wir zogen erneut um. Kleine Randnotiz: wenige Monate nach unserem Auszug hat die Stadt dann versucht die bereits stark durch Vandalismus zerstörten Gebäude abzureißen. In denen waren noch durch Eisentüren gesicherte und verschlossenen Räume, zu denen bisher seit der Wende 1990 niemand mehr Zutritt hatte. Überraschung, ein Raum enthielt erhebliche Mengen an scharfen Waffen und Munition. Unter anderem auch KK74? Keinkalibergewehre. Das Lager wurde von der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) genutzt, die zu DDR Zeiten dort einen Standort mit Schießanlage betrieben hat. In einem anderen Raum waren noch Unmengen an Modellbauflugsätzen aus Balsaholz, von der Modellbausparte der GST. Wir haben also jahrelang neben solchen alten Hinterlassenschaften arglos Flaschen gefüllt und Ausbildung gemacht.
Well aber zurück, diesmal zogen wir nach Stern Buchholz auf das Kasernengelände, dort konnten wir neben einer Hütte für unseren Krempel auch die angeschlossenen Schwimmhalle nutzen. An sich eine tolle Kombination, allerdings war dies auch nur zwei Jahre möglich. Denn die Kaserne wurde zwar mit Mittel aus dem Programm Bundeswehr 2000 voll durchmodernisiert, nebst Sportanlagen, Schwimmhallen usw. aber danach wurde der Standort geschlossen. Was für eine Verschwendung… Die Stadt konnte die Anlagen in der Folge nutzen, jedoch nachdem die Querfinanzierung der laufenden Betriebskosten durch das Land/Bund? eingestellt wurden, waren diese für die städtische Haushaltskasse nicht mehr finanzierbar. Also ging es per Umzug wieder zurück in die Stadt, in die Friesenstrasse, dort auf dem Gelände der alten Berufsschule sind wir im ehemaligen Malerkabinett untergekommen. Aber leider, leider so ahnt man es, ist auch dieses Objekt irgendwann dem Abriss anheim gefallen. Anfang 2018 etwa haben wir uns entschieden unsere Vereinsräumlichkeiten nun in der Privatwirtschaft anzumieten. Seit dem haben wir Beständigkeit und hoffen, das dieses noch lange so bleibt. Natürlich haben alle diese Umzüge erhebliche Mittel gekostet und ganz nebenbei haben wir unseren Materialbestand den heutigen Bedürfnissen angepasst. Aber dennoch viele unserer Ausstellungsstücke, Pokale oder Wandteller und einiger andere Kuriositäten haben überlebt und sind immer wieder mit umgezogen.
Tja und was war noch so? Einige Jahre hatten wir sogar mal ein Bootshaus mit Schlauchboot, damit wir öfter ans Wasser kommen. Aber irgendwie haben wir es damals nicht geschafft hier eine sinnvolle Dauernutzung wirtschaftlich zu ermöglichen. Nun heute sind wir klein, fein und aufgeräumt mit viel beseeltem Teamgeist und eine eingeschworene Gemeinschaft. Aus Vereinsmitgliedern sind enge, nein sehr enge Freunde geworden und vielleicht doch mehr eine kleine Familie. Wir unterstützen uns alle bei den großen und kleinen Sorgen die uns der Alltag so beschert. Machen unsere Regelveranstaltungen nebst Ausbildungslager um Herrentag, fahren in losen Abständen und freier Besetzung in Tauchurlaube oder gehen am Wochenende und auch mal in der Woche die Gewässer rund um Schwerin erkunden.
Wir schätzen auch sehr unseren zweiten Vereinsstandort an der Ostsee, naja gehört uns ja nicht und wird uns jährlich im Rahmen der Jahresabschlussveranstaltung durch Andrea und Roman zur Verfügung gestellt. Dafür nochmal vielen, vielen Dank Euch Beiden!!
Ja und bevor wir das zu unserem Jahresenddomizil gemacht haben, sind wir auch um die Weihnachtszeit immer Weihnachtstauchen gewesen. Mit Präsent und Lämpchen am Baum auf na so um 5m tief, sehr lustig und lausig kalt. Ich erinnere mich, dass wir dieses mal im Roten See bei Bruel getan haben, da war dann sogar das Fernsehen also der NDR mit dabei. Die haben den Beitrag um dieses irre Treiben sogar ausgestrahlt. Taucher sind eben immer ein bisschen besonders.
So war das und bei dem Einen oder der Anderen sind Haare dünner oder länger geworden, die Bäuche gewachsen so das wir vlt. in unserer Tauchkluft auch mal schnell mit einer Robbe verwechselt werden, könnten. Naja auf eine gewisse Entfernung jedenfalls 🙂
2021 glaube war es, da wurde wie wieder mal kontaktiert, ein Bootsmotor hat sich während der Fahrt gelöst und ist irgendwo im See auf Tauchstation gegangen. Das geliebte Stück ist im übrigen schon alt gewesen und dem Besitzer ans Herz gewachsen, ein Fall für die TAUCHFORCE die Taucher der Tauchgemeinschaft, Taucher mit Herz und ohne Furcht und Tadel. Und ja zwei Tauchgänge hat es gebraucht und das Gerät wurde auf 6m Tiefe im Hafenbereich der Marina am Ziegelaussensee? gefunden. Natürlich haben wir den Hafenbereich gleich mal ausgiebig unter Wasser inspiziert und dabei auch gleich mal die alte Slipanlage der Weißen Flotte in Augenschein genommen. Hochinteressante Installation mit viel Holz und sehr viel Fisch dazwischen. Jedenfalls alles sehr aufregend und unser Einsatz wurde unter den Augen der ortansässigen Bootshausbesitzer und Anlieger erst sehr skeptisch beäugt, dann aber glorreich gewürdigt. Das war auch nötig den unsere Klamotten stanken im Nachgang fürchterlich nach Benzin, das gute alte Stück war etwas inkontinent geworden. Wie auch immer der Besitzer nahm sein Schätzlein wieder freudestrahlend in Empfang und er konnte im Nachgang auch wieder zum Leben erweckt werden. Gleich doppelt Glück gehabt. Die Belohnung, ein sehr glückliches Gesicht, ein bisschen Honig und naja sagen wir mal den Rest haben wir in geistige Unterstützung für kalte Tage investiert.
Immer wieder erreichen uns Hilfegesuche nach verlorenen Brillen, Smartphone oder sogar Modellbooten. Wenn man helfen kann, tun wir es.
Naja und das eine oder auch andere mal verlieren auch wir was beim Tauchen. Ich erinnere mich da so an ganze Bleitaschen, dessen Verlust beim Tauchgang noch nicht mal bemerkt wurde. Ich würde da so sagen, da wurde genug Blei mitgeführt :-). Auch eine niegel, nagel, neue Taucheruhr hat sich beim ersten Tauchgang von ihrem Besitzer getrennt und wurde nicht mehr gesehen. Übrigens gelbes Zifferblatt und schwarzes Armband, wer die findet bitte abgeben, Batterie dürfte mittlerweile wohl leer sein, ich glaube das war vor mehr als 10 Jahren. Nun ach ja Tauchermasken, ja selbst diese entschwinden usw…
Wir werden auch häufig gefragt, was denn da so alles zu finden ist und das muss ja aufregend sein.. Ja ist es, gefunden haben wir diverse Anker mit Seil und ohne, auch mit sehr, sehr viel Seil nur eins haben alle Funde gemeinsam >> immer ohne Boot dran. Findet den Fehler ;-). Große, Mittlere und Kleine.., die ganz Großen lassen wir da unten. Naja und dann das verstehen wir wirklich nicht, warum die Schar an Anglern immer so teures Equipment kauft und dann im Bach, See oder Meer versenkt. Nun auch das finden wir und freuen uns, kommt alles an die Trophäen-Wand und da kommt einiges an Wert zusammen.
Ja und viele Gläser, Flaschen, Lampen, Grill..s ? Mehrzahl Grille? deutsche Sprache… nä, well. Sonnenschirme und ich habe mal eine komplette, ziemlich neue Angel gefunden.. und und und. Aber man muss sagen, sobald der Untergrund schlammig wird, ist alles weg, nicht mehr wiederzufinden. Na gut man könnte Sondeln aber das willst nicht, denn da findest du Dinge die man nicht finden will. Ja genau Gold, Silber, Bronze, Geschmeide und Edelsteine.
Dann waren wir doch mal im Pfaffenteich in der Schweriner Innenstadt tauchen, die einschlägige Presse berichtete drüber. Ich erinnere noch das die SAS uns einen riesigen begehbaren Großcontainer hingestellt hat. Erst dachten wir, was willst denn damit, am Ende haben wir nicht schlecht gestaunt denn der war voll, randvoll. Fahrräder, Müllcontainer, Papierkörbe sogar einen Rollstuhl nebst Brieftasche haben wir nur am Südufer des kleinen Sees geborgen. Der Rest musste erstmal an den Rand gestellt werden und dann haben den Einsatz beendet. Im Anschluss wurde uns sogar ein Mittagessen gesponsort, aber ich kann euch sagen, wir haben gestunken nach Moder, Fisch und Schwefel (faule Eier) 🙂 das war kaum auszuhalten. Der See war so max. 3m tief und total verschlammt.
Was mich direkt zu einem anderen und ersterem Thema bringt, denn vor Beginn unserer Arbeit hat uns der Munitionsbergungsdienst aufgeklärt, worauf wir unbedingt noch achten sollten. Glücklicherweise sind uns solche Funde nicht untergekommen, aber das lag u.a. an der Sicht sobald man am Grund angekommen war war die Sicht null… wir haben nur identifizierbare Stücke und ja nur Abtasten geht, geborgen.
Ach und natürlich zu erwähnen ist auch, dass wir auch in vielen anderen Gewässern hin und wieder „Altmetall“ mal mehr oder weniger brisant ;-), finden oder ähm nicht gefunden haben. Erstaunlicherweise verschwindet dies alles so allmählig wie wir feststellen durften und das liegt nicht an dem natürlichen Zerfall. So sind einige von uns, auch mal mit den Ordnungskräften in Kontakt gekommen, die ganz nebenbei solche „Altmetallsammler“ hoch genommen haben. Nun vlt. erzählen wir diese Abenteuergeschichte auch mal.
Aber auch wir gehen gelegentlich für Dokumentationszwecke mal auf die Suche, z.B. „in jedem deutschen See liegt ein Panzer“, so sagt man. Tatsächlich hier bei uns in den Gewässern sogar zwei, die wir nachweislich aufgespürt und auch mal photodokumentarisch aufgenommen haben. Aber keine Sorge wir bergen nichts! Das war 2016, das Video dazu verlinke ich mal hier, vlt. interessiert es noch jemanden.
So das mal als keiner Ausflug, ich glaube ich könnte noch die eine oder andere Zeile mehr schreiben, über spontan geplatzte Hochdruckschläuche, riesige Hechte, Welse im Steinbruch die alt wie Steinkohle waren, irre Bootstouren in schwerer See und Tauchgänge z.B. an der Torpedoversuchsanstalt aus dem Dritten Reich im Tollensesee, mit NULL Sicht… . Ach ja und die Sache mit den 3000 Golfbällen oder wenn du tropfnass in voller Montur nach dem Tauchgang feststellst, dass dein Autoschlüssel im verschlossenen Auto liegt….. nee, nee ich muss Schluss machen sonst wird das hier ein Roman und Bestseller . 🙂 Aber ich denke, ich hebe mir das für das kommende Jubiläum auf, vlt. so in 50 Jahren?! Bleibt also gespannt.
Vielen Dank an Bernd der gemeinsam mit unserem Designstudio „Wachtel GRAPHIC“ dieses Design unserer Vereinskleidung entworfen und umgesetzt hat.
Abschließend möchte ein Großes Danke sagen. Ein Danke für alle ALLE unsere Mitglieder und Unterstützer, für Eure Stetigkeit und Treue ! DANKE!
Ja und der Verein ist 50 geworden und viele von uns mit Ihm. Verdammt wer hat an der Uhr gedreht.
Also immer 30 Bar übrig behalten und immer gut Luft!
Jubeljubiläumsgrüße
Euer Matten